Im Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen unserer Schule führte uns eine Fahrt der gesamten Schulgemeinschaft mit dem Sonderzug nach Leipzig. Dort galt es unter anderem auch, die Wirkungsstätte unseres Namensgebers besser kennenzulernen: Carl Friedrich Goerdeler war von 1930 bis 1937 Oberbürgermeister von Leipzig. Aus Protest gegen die Entfernung des Denkmals des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy durch die Nationalsozialisten trat er als Oberbürgermeister zurück.

Am gefährlichsten und schließlich unerträglich aber ist,
vor der Stimme des Gewissens Tag um Tag die Ohren zu verschließen.

Carl Friedrich Goerdeler, 1943

Viele Klassen und Kurse besuchten in Leipzig das Goerdeler-Denkmal, das sich am Neuen Rathaus befindet und wurden vor Ort durch Mitarbeiter der städtischen Fachstelle Extremismus und Gewaltprävention des Dezernates Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule der Stadt Leipzig über Leben und Wirken Goerdelers informiert.
Eine kleine Delegation der Schule wurde im Neuen Rathaus von der Stadt Leipzig auch offiziell empfangen und so konnte Kontakt zur „Carl und Annelise Goerdeler-Stiftung“ geknüpft werden, in der sich unter anderen auch die Enkel Goerdelers für die Förderung von Bildung und Erziehung einsetzen.

Die Fachschaft Geschichte freut sich sehr, nun zu einer persönlichen Begegnung mit dem Goerdeler-Enkel Frieder Meyer-Krahmer einladen zu dürfen. Am 13. Dezember 2017 wird er unsere Schule besuchen und um 19.30 Uhr in der Mensa für alle interessierten Schüler, Eltern und Lehrer einen kleinen Vortrag halten und zum Austausch anregen.

Herr Frieder Meyer-Krahmer – 1949 als Sohn der Goerdeler Tochter Marianne (1919-2011) geboren – wird aus der Perspektive des Enkels über die Widerstandstätigkeit seines Großvaters sprechen und davon erzählen, wie sich dessen Handeln auf das Leben der nachkommenden Generationen der Familie ausgewirkt hat.
Der Abend soll zum einen der Erinnerung an das mutige Handeln des Namensgebers unserer Schule dienen, der einer der führenden Köpfe des Widerstands gegen das NS-Regime war und am 2. Februar 1945 hingerichtet wurde. Darüber hinaus wollen wir zum Gespräch über die Bedeutung einladen, die dem Handeln der Widerstandskämpfer für das Leben im 21. Jahrhundert zugesprochen werden kann.

Am 14. Dezember werden die Schülerinnen und Schüler der Geschichtskurse der Q2 und des Pädagogik-Leistungskurses in der dritten und vierten Stunde Gelegenheit zum Austausch mit Herrn Meyer-Krahmer haben. Hier können sie die im Unterricht erworbenen Kenntnisse und Einsichten vertiefen sowie die aufgekommenen weiterführenden Fragen gemeinsam diskutieren.