Unsere dritte Projektfahrt markierte den Abschluss unseres eTwinning-Projekts „Global Citizens: Nurturing Empathy, Heritage and Environmental Awareness“, das durch Erasmus+ gefördert wurde. Gemeinsam mit Schulen aus Budapest, Barroselas und Almería haben wir uns nun in Barroselas, Portugal getroffen, um uns intensiv mit den Themen Weltkulturerbe und Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

Für uns als Teilnehmende ging es nicht nur darum, mehr über den Erhalt des Weltkulturerbes und den Umgang mit globalen Umweltproblemen zu lernen, sondern auch darum, zu verstehen, wie eng diese Themen miteinander verknüpft sind. Durch die internationale Zusammenarbeit konnten wir ein tieferes Bewusstsein für globale Zusammenhänge entwickeln und erleben, wie wichtig gemeinsame Verantwortung und internationale Kooperation für eine nachhaltige Zukunft sind.
Besonders beeindruckend für uns war der interkulturelle Austausch: Wir haben nicht nur viel über die Kulturen unserer Partnerländer erfahren, sondern auch gemerkt, wie sehr uns trotz aller Unterschiede gemeinsame Werte verbinden. Das hat uns persönlich in unserer Sicht auf die Welt geprägt und gezeigt, wie wichtig Empathie, kulturelles Verständnis und Offenheit in einer globalisierten Gesellschaft sind.
Dieses Projekt passt auch zu den Zielen unserer Schule, die Teil des Netzwerks der UNESCO-Projektschulen ist. Wir setzen uns aktiv dafür ein, die Werte der UNESCO, wie kulturelle Vielfalt, nachhaltige Entwicklung und internationalen Austausch, noch stärker in unserem Schulalltag zu verankern – und dieses Projekt hat uns genau das erleben lassen.

Montag, 18. November

Unser erster Tag in Barroselas begann mit einer Willkommenszeremonie an der Schule, bei der wir herzlich empfangen wurden. Neben Begrüßungsreden gab es auch einen musikalischen Beitrag, der für eine angenehme Atmosphäre sorgte und uns auf die gemeinsame Woche einstimmte.

Anschließend testeten wir unser Wissen über Portugal in einem Kahoot-Quiz, das von den portugiesischen Schülern vorbereitet wurde. Die Fragen drehten sich um Landeskunde, Kultur und Traditionen – eine unterhaltsame Möglichkeit, mehr über das Gastland zu erfahren und gleichzeitig die anderen Teilnehmenden besser kennenzulernen. Nach diesem Einstieg wurden Arbeitsgruppen für das Filmprojekt gebildet. Insgesamt gab es drei Gruppen, die jeweils folgende Rollen übernahmen: Director, Kamera, Audio, Casting, Script Supervisor, Clapper, Continuity und Sound. Zusätzlich gab es eine vierte Gruppe, die mit der Erstellung einer Foto-Dokumentation über die gesamte Woche sowie mit der Aufnahme von Interviews beauftragt wurde.
Nach dem Vormittagsprogramm machten wir uns auf den Weg nach Viana do Castelo. Dort besuchten wir den Santa Luzia Tempel, von dem aus wir eine beeindruckende Aussicht auf die Stadt und die Atlantikküste hatten.

Danach stand das Peddy Paper „Welcome to Viana“ auf dem Programm – ein interaktives Stadtspiel, bei dem wir verschiedene Aufgaben zu Kultur, Symbolen, Süßigkeiten und Traditionen lösen mussten. An einer der Stationen durften wir die Bola de Berlim, einen mit Creme gefüllten Krapfen und eine typische portugiesische Süßigkeit, probieren.
Zum Abschluss des Tages wurden wir im Rathaus von Viana do Castelo empfangen. Dort begrüßte uns eine Vertreterin der Stadt, die die Bedeutung unseres Projekts für den internationalen Austausch betonte und uns herzlich willkommen hieß.

Anschließend hatten wir Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und konnten dabei die eindrucksvolle Weihnachtsbeleuchtung, die Viana in ein festliches Licht tauchte, bewundern.
Mit vielen neuen Eindrücken kehrten wir später nach Barroselas zurück und ließen den ersten Tag in unseren Gastfamilien entspannt ausklingen.


Dienstag, 19. November

Am Dienstag trafen wir uns morgens an der Schule, um zum ersten Mal in den Arbeitsgruppen zusammenzuarbeiten. Nachdem die Gruppen am Vortag eingeteilt worden waren, begann nun die praktische Umsetzung. Die Kamera- und Soundcrew überprüfte die Technik und machte erste Testaufnahmen, während die Regisseure, Drehbuchautoren und Schauspieler gemeinsam am Skript des Films arbeiteten. Gleichzeitig begann die Dokumentationsgruppe mit der Planung und Aufnahme erster Interviews sowie mit dem Festhalten der ersten Eindrücke der Woche in Bildern.

Nach der Arbeit sind wir in die Stadt Guimarães gefahren, die als Geburtsstadt Portugals gilt und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Wir haben die Altstadt erkundet, die mit ihren engen Gassen und historischen Gebäuden besonders beeindruckend war. Während einer geführten Tour durch die Altstadt konnten wir mehr über die Geschichte und Bedeutung der Stadt erfahren.

Ein besonderes Highlight war der Besuch auf dem Monte da Penha, einem Berg, von dem aus wir eine wunderschöne Aussicht über die Stadt hatten. Dort besuchten wir die Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Penha, die für ihre beeindruckende Architektur bekannt ist.

Zum Abschluss des Tages probierten wir eine typische Spezialität aus Guimarães: Toucinho do Céu, ein traditionelles Dessert aus Spaghetti-Kürbis und Mandeln, das ursprünglich in Klöstern hergestellt wurde. Nachdem wir diese Spezialität probiert hatten, fuhren wir zurück nach Barroselas zur Schule, wo wir von unseren Gastfamilien abgeholt wurden.

Mittwoch, 20. November

Am Mittwoch ging es um 8:30 Uhr mit dem Bus von der Schule in Barroselas direkt nach Porto. Nach einem kurzen Fußmarsch durch die Stadt haben wir uns alle im Gebäude des Hauptbahnhofs versammelt, wo wir in elf Gruppen eingeteilt wurden, um an einem „Outdoor Escape Adventure“ teilzunehmen. Dies sollte uns die Möglichkeit geben, die Stadt Porto, ihre berühmtesten Sehenswürdigkeiten und Weltkulturerbe-Stätten zu entdecken, während man unterschiedliche Aufgaben in Kooperation mit den multinationalen Teammitgliedern löst. An verschiedenen Stationen in der Stadt verteilt waren Hinweise versteckt, die die jeweiligen Teams zur nächsten Station führten.
Im Anschluss an diese Aktivität haben wir uns alle gemeinsam beim „Time Out Market“ zum Mittagessen getroffen, wo auf verschiedenen Ebenen diverse portugiesische, aber auch andere Speisen angeboten wurden. Nach dieser Pause, stand um 15:30 ein Besuch des Museums „World of Discoveries“ auf dem Programm. Dort befindet sich im Herzen von Porto am Douro gelegen eine interaktive Ausstellung, die die Eroberungen Portugals im Ausland erforscht und über die Bedeutung unserer Weltbürgerschaft anregen soll.
Schließlich fuhren wir um 17:30 zurück zur Schule nach Barroselas. Von da aus konnten alle mit ihren Gastschülern und Gastschülerinnen den weiteren Abend frei gestalten.



Donnerstag, 21. November

Am Donnerstagmorgen begannen wir, die Kurzfilme in der Schule zu drehen, die wir während der gesamten Woche geplant hatten. Die Zusammenarbeit in den Kleingruppen war für uns dabei von großer Bedeutung, da wir nicht nur unsere kreativen Ideen einbringen, sondern auch unsere Teamfähigkeit stärken konnten.

Am Nachmittag fuhren wir nach Viana do Castelo und besuchten das Museum „Hearts and Tiles“. Dort nahmen wir an einem Workshop teil, bei dem wir unser eigenes „Herz von Viana“ gestalten durften. Dieses Herz, auch als „Coração de Viana“ bekannt, ist ein Symbol für Liebe, Treue und Hingabe und tief in der portugiesischen Kultur verwurzelt. Es hat seinen Ursprung in der traditionellen Goldschmiedekunst des Nordens Portugals und wird oft als Schmuckstück getragen.

Neben den Herzen spielen auch die „Tiles“ (Azulejos) eine wichtige Rolle in der portugiesischen Kultur. Diese kunstvoll bemalten Keramikfliesen sind ein Symbol für Portugals Geschichte und Identität. Sie schmücken Kirchen, Paläste und Häuserfassaden und erzählen oft Geschichten aus der Vergangenheit oder zeigen beeindruckende Muster und Motive.

Am Ende des Tages hatten wir Freizeit in der Stadt, die wir nutzten, um Viana do Castelo zu erkunden und Souvenirs zu kaufen. Dieser Tag hat uns nicht nur eine tiefere Verbindung zur portugiesischen Kultur ermöglicht, sondern auch gezeigt, wie sehr Kunst und Tradition das Land prägen.



Freitag, 22. November

Am Freitag wurden die letzten Szenen für die vier Filme fertiggestellt, woraufhin alle Teile editiert und finalisiert wurden. Dabei konnten wir ein letztes Mal unter Beweis stellen, dass wir uns im Verlauf der Woche immer besser kennengelernt und unsere interkulturellen Fähigkeiten weiterentwickelt haben.

Am Nachmittag erlebten wir ein weiteres Highlight: Am Cabedelo-Strand in Viana do Castelo sind wir für über zwei Stunden gesurft und konnten die Wellen des Atlantiks genießen.
Nach einer Menge Spaß und Anstrengung ging es für uns zurück zur Schule nach Barroselas, wo die Abschiedszeremonie und die Präsentation der Endprodukte anstanden. Neben der Vorstellung der vier Filme wurden auch Interviews und eine Foto-Slideshow präsentiert, die über die Woche hinweg erarbeitet worden waren.

Nach der Präsentation fand ein gemeinsames Abendessen mit typisch portugiesischen Gerichten statt. Wir konnten eine Auswahl an verschiedenen Käsesorten und Wurstwaren genießen, die traditionell auf einer Platte serviert werden. Als Nachtisch gab es süße Desserts wie Pastéis de Nata (Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung) und Rabanadas (portugiesische Arme Ritter, ähnlich wie French Toast, aber mit Zimt und Zucker).

Zum Abschluss stellte jedes Land noch etwas Typisches aus seiner Region vor. Die Portugiesen führten einen traditionellen Tanz vor, begleitet von typisch portugiesischer Musik. Die Ungarn präsentierten einen Volkstanz, bei dem sich alle beteiligten, während die Spanier ein berühmtes Flamenco-Lied vorstellten und uns das Flamenco-Klatschen beibrachten. Schließlich sangen wir noch das Paderborn-Lied, bei dem mit der Zeit alle einstimmten und mitsangen.

Zuletzt erhielten alle Schüler:innen und Lehrkräfte ihre Urkunden für die Teilnahme an dieser Erasmus+-Mobilität, bevor wir uns emotional voneinander verabschiedeten. Dieser Abend hat noch einmal gezeigt, wie stark uns diese Woche zusammengeschweißt hat und wie wertvoll der interkulturelle Austausch war.

Wenn wir auf die Woche in Portugal zurückblicken, war sie eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Besonders beeindruckend war der interkulturelle Austausch: Wir haben nicht nur viel über die Kulturen unserer Partnerländer gelernt, sondern auch gemerkt, dass wir trotz aller Unterschiede viele gemeinsame Werte teilen. Durch die Zusammenarbeit in unseren internationalen Teams wurde uns bewusst, wie wichtig es ist, offen für andere Perspektiven zu sein und voneinander zu lernen.

Auch insgesamt hat uns das Projekt gezeigt, wie wertvoll internationale Kooperation und gegenseitiges Lernen sind. Wir haben nicht nur neue Freundschaften geschlossen, sondern auch Erfahrungen gesammelt, die uns in Zukunft begleiten werden. Die gemeinsame Zeit, die vielen Erlebnisse und die neuen Eindrücke haben uns nicht nur als Gruppe zusammengeschweißt, sondern auch unsere Sicht auf die Welt erweitert.

Besonders hervorheben möchten wir Elif Atac, Janet Luu und Anna Homonnai, die mit ihrem Engagement und ihrer Ausdauer maßgeblich dazu beigetragen haben, dass unsere Projektprodukte in Portugal rechtzeitig fertig wurden.
Elif hat mit viel Einsatz die Filme editiert und ihnen den letzten Feinschliff gegeben, während Janet die Foto-Dokumentation erstellte und damit unsere Erlebnisse in Bildern festhielt. Anna übernahm die Interviews, bearbeitete sie sorgfältig und blieb am letzten Tag sogar in der Schule, während die anderen zum Surfen am Strand waren, um sicherzustellen, dass alles für die Abschlussfeier rechtzeitig fertig wurde. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wäre das Projekt nicht in dieser Form gelungen.
Auch Max Brockmeyer der die Skripte korrigierte, und Tuana Semercioglu, die als Regisseurin die Teilnehmenden kontinuierlich motivierte, trugen ihren Teil zur Arbeit in Portugal bei. Julian Lampe unterstützte die Dreharbeiten, indem er sich immer wieder als Schauspieler zur Verfügung stellte.
Gerade in der letzten Phase des Projekts zeigte sich, wie wichtig Verantwortungsbewusstsein, Eigeninitiative und Teamarbeit für den erfolgreichen Abschluss unserer Arbeit waren.

Text / Fotos: O. Buddensiek, M. Delgado, Projektkurs Spanisch