
Im Rahmen des konfessionell kooperativen Religionsunterrichtes (kurz: KoKoRU) erhielten die Schüler:innen der Jahrgangsstufe 6 kurz vor dem Osterfest die Gelegenheit, zwei wichtige Kirchen ihrer Heimatstadt zu besuchen und dabei mehr über das Thema Ökumene zu erfahren.
Der KoKoRU ermöglicht es den Schüler:innen, sowohl die evangelische als auch die katholische Perspektive kennenzulernen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Dabei werden die verbindenden Grundüberzeugungen des christlichen Glaubens betont, während gleichzeitig Raum für die jeweiligen konfessionellen Sichtweisen geschaffen wird. Das Goerdeler-Gymnasium hat den KoKoRU seit dem Schuljahr 2022/2023 eingeführt.
Die Kirchenbesichtigungen fanden im Rahmen der Unterrichtsreihe zum Thema Ökumene statt und führten die Lernenden in das evangelische Johanniszentrum, wo Pfarrerin Walter die Führung übernahm, sowie in die katholische Kirche St. Georg, wo Dr. Haunerland die Gruppe herzlich empfing.
Pfarrerin Walter erklärte die Bedeutung der evangelischen Tradition und wie diese sich in der Architektur und den Ritualen der Kirche widerspiegelt. Dabei ging sie auch auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den evangelischen und katholischen Kirchen ein. Besonders spannend war für die Kinder die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mehr über die verschiedenen christlichen Konfessionen sowie eine gelebte Ökumene zu erfahren.



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Dr. Haunerland nahm die Schüler:innen bereits vor der Kirche in Empfang und begann seine Führung vor der katholischen Kirche mit ihren beiden markanten Türmen und erläuterte ihnen Informationen zur Geschichte, zur Architektur und zum Standort der Kirche. Danach ging er mit den Lernenden ins Kircheninnere und ließ die ersten Eindrücke einige Minuten in Stille auf die junge Gruppe wirken. Anschließend erklärte er den inneren Kirchenraum und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten evangelische und katholische Kirchenräume haben. Seine Führung war in verschiedene Stationen unterteilt. Zuerst betrachtete er gemeinsam mit den Schüler:innen das Taufbecken und die Taufkerze. Danach erhielt die Gruppe die seltene Möglichkeit, den Altarraum unter dem wunderschönen hölzernen Himmelszelt zu betreten und den Altar sowie seine Eingravuren zu betrachten. Die Sechstklässler:innen konnten auch einen Blick auf einen besonderen Teil im Altar werfen, in dem heilige Reliquien eingelegt sind. Zum Abschluss richtete Dr. Haunerland den Blick auf die wunderschönen bunten Fenster, die St. Georg bei Sonnenschein in einem ganz anderen Licht erstrahlen lassen. Besonders auffallend waren dabei die Farben Gelb und Rot, die laut Dr. Haunerland die ständig anwesende Liebe Gottes symbolisieren.



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Die Besichtigungen der beiden Kirchen waren für die Schüler:innen eine wertvolle Erfahrung, die ihnen half anhand der Praxis, die im Religionsunterricht zuvor thematisierte Vielfalt des christlichen Glaubens besser zu verstehen. Durch die Begegnungen mit Pfarrerin Walter und Dr. Haunerland konnten sie die Bedeutung der Ökumene hautnah erleben und lernen, wie wichtig der Dialog und das gegenseitige Verständnis zwischen den verschiedenen Konfessionen sind.
Das Goerdeler-Gymnasium bedankt sich ganz herzlich für die offenen Türen beim evangelischen Johanniszentrum sowie bei der katholischen Pfarrgemeinde St. Georg insbesondere bei Pfarrerin Walter sowie Dr. Haunerland für ihre lehrreichen Kirchenführungen und die Einblicke in die gelebte Ökumene der beiden Gemeinden.
Text: A. Kemper
Fotos: A. Kemper / T. Schulze-Athens