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Widerstand im Dritten Reich – Einblicke in das Leben und Wirken von Carl Friedrich Goerdeler
Im Rahmen eines Projekts zum Widerstand im Dritten Reich setzte sich der Leistungskurs Geschichte unserer Q2 intensiv mit den mutigen Menschen auseinander, die sich gegen die nationalsozialistische Diktatur stellten. Besonders im Fokus stand dabei der Namensgeber unseres Gymnasiums: Carl Friedrich Goerdeler, ein Widerstandskämpfer und einer der wichtigsten Organisatoren des militärischen und zivilen Widerstands gegen das Hitler-Regime.
Anlässlich des 80. Jahrestag der Hinrichtung Goerdelers am 02. Februar gestaltete der Leistungskurs eine Stellwand zu Carl Friedrich Goerdeler. Sie bietet den Schüler: innen unserer Schule die Möglichkeit, mehr über das Leben und die Überzeugungen des Juristen und ehemaligen Oberbürgermeisters von Leipzig zu erfahren. Goerdeler selbst war zunächst Mitglied der NSDAP und konservativ- monarchisch gesinnt. Aber er erkannte, dass die Nazis keine wahren Patrioten waren, sondern eine menschenverachtende ausgrenzende Rassenideologie verfolgten. So setzte Goerdeler sich schon früh gegen die Machenschaften des Nazi-Regimes ein und war maßgeblich an der Planung des „Attentats vom 20. Juli 1944“ beteiligt, das auf die Entfernung Hitlers aus der Macht abzielte.
Trotz seines tragischen Scheiterns und seiner späteren Hinrichtung bleibt Goerdeler eine herausragende Figur im Widerstand, dessen Mut und Umkehr sowie Neuorientierung bemerkenswert ist. Es zeigt, dass Menschen ihre Überzeugungen kritisch überprüfen können und Fehlleistungen sowie alte Gedankenmuster als falsch erkennen und mutig einen neuen Weg einschlagen können.
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Zusätzlich zu dieser informativen Stellwand wurde ein Film aus verschiedenen Präsentationsfolien zusammengestellt, der in Dauerschleife in unserer Pausenhalle gezeigt wurde. Der Film beleuchtet das Leben und die Widerstandshandlungen mehrerer Persönlichkeiten, die sich unter extremen Risiken gegen das NS-Regime stellten. Darunter sind:
– Die Geschwister Scholl – Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, die durch Flugblätter den Mut zur Zivilcourage und den Widerstand gegen die Tyrannei propagierten.
– Alfred Friedrich Delp – Ein katholischer Priester und Jesuit, der sich gegen die Verfolgung der Juden und das NS-Regime aus christlicher Überzeugung stellte und schließlich für seine Überzeugungen hingerichtet wurde. (s. Delpstraße als Seitenstraße zur Goerdelerstraße)
– Irena Sendler – Eine polnische Sozialarbeiterin, die mehr als 2.500 jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto rettete.
– Claus Schenk Graf von Stauffenberg – Der bekannteste Teilnehmer am „Attentat vom 20. Juli“ 1944, der versuchte, Hitler zu ermorden, um das Massenmorden im Zweiten Weltkrieg zu beenden.
– Henning von Tresckow – Ein weiterer führender Widerstandskämpfer, der maßgeblich an den Vorbereitungen des gescheiterten Attentats beteiligt war.
Die Präsentation soll ein tieferes Verständnis für die verschiedenen Strömungen des Widerstands im Dritten Reich vermitteln und den Mut, die Menschlichkeit und Opferbereitschaft derer, die sich gegen die Diktatur stellten, würdigen.
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Diese Aktion ist Teil unserer Bemühungen am Goerdeler-Gymnasium, das Wissen, um den Widerstand im Dritten Reich und das Engagement von Persönlichkeiten wie unseres Namensgebers Carl Friedrich Goerdeler lebendig zu halten. Sie soll den Schüler:innen unserer Schulgemeinschaft nicht nur einen historischen Überblick verschaffen, sondern auch zur Reflexion über die Bedeutung von Zivilcourage und Widerstand in unserer heutigen Gesellschaft anregen.
Text/Fotos: G. Lambrechts