Die Schulgemeinde hat am Samstag, dem 25. Juni den Abiturjahrgang 2016 verabschiedet. Unter Vorsitz von Schulleiterin Helga Lazar hatten in den vergangenen Wochen 110 Schülerinnen und Schüler erfolgreich die Allgemeine Hochschulreife erlangt.
Die Schülerinnen und Schüler fanden sich zunächst mit ihren Angehörigen zum Ökumenischen Gottesdienst in der benachbarten Johannes-Kirche ein. Das Thema des Gottesdienstes „Bon Voyage – Die Reise durch und in das Leben“ prägte die Text- und Liedauswahl. Dankbarkeit für das Zurückliegende, Freude über das Erreichte und insbesondere die Zusage Gottes, ein guter, treuer, verheißungsvoller Wegbegleiter zu sein, standen im Mittelpunkt. Schließlich empfingen die Abiturienten durch Pfarrerin Britta Schwiete und Rudolf Hengesbach den Segen für ihren weiteren Lebensweg.

Die Goerdeler Big-Band, unter Leitung von Gabriele Duhe, eröffnete mit „Born to be wild“ klang- und schwungvoll die sich dem Gottesdienst anschließende Entlassfeier in der Aula. Danach begrüßte Oberstufenkoordinatorin Manuela Ziemer die Abiturientia und alle anwesenden Gäste. Mit Bezug auf das Abimotto „Abi la vista, Baby!“ verdeutlichte sie, dass nun die Zeit des Abschieds gekommen sei. Mit Zuversicht skizzierte sie sich nun eröffnende Wege und endete mit dem Sinnspruch Goethes „Wo so viel sich hoffen lässt, ist der Abschied ja ein Fest.“
Dr. Marcus Berg verdeutlichte in seinem Geleitwort als Vorsitzender des Alumni-Clubs, wie gerne er sich selbst an seine Schulzeit am Goerdeler erinnere und als wie wertvoll er die dortige Ausbildung für seinen Lebensweg immer wieder erfahren habe. „Ehemalige werden Sie gleich von ganz alleine, werden Sie später auch Alumni“, ermunterte er abschließend die Abiturienten.
Anschließend sang – auf besonderen Wunsch der Abiturientia – der Projektchor aus Eltern, Lehrern und Schülern „Can‘t stop the feeling“. Zum Song präsentierte der Goerdeler-Schüler Mohammed das Publikum begeisternde Breakdance – Moves.
Mizgin Aslan ließ als Jahrgangsstufensprecherin gemeinsam mit Vanessa Gülle die vergangene anstrengende Prüfungszeit und die Zeit am Goerdeler Revue passieren. Sie bedankten sich im Namen der Abiturientia bei allen, die ihnen den Weg zum Reifezeugnis geebnet hatten. Neben den Eltern und Lehrern würdigten sie insbesondere auch die eigene Stufe als Gemeinschaft und endeten mit ihrem Abimotto: „Abi la vista, Baby! We won’t be back!“

Das geflügelte Wort „Non scholae, sed vitae discimus“ nahm Schulleiterin Helga Lazar in ihrer Ansprache zum Ausgangspunkt. Vor dem Hintergrund, dass sich das mitunter anstrengende Lernen nicht auf die Schule beschränkt, sondern sich stetig fortsetzt, skizzierte sie Erkenntnisse aus der PSI-Theorie. Diese integriert verschiedene Erkenntnisse aus Psychologie und Hirnforschung um zu zeigen, dass es mehrere Systeme gibt, deren Zusammenspiel für den persönlichen (Lern-)Erfolg von Bedeutung ist. Dass Willensstärke und Anstrengungsbereitschaft dabei entscheidend sind, zeigte die Schulleiterin mit dem Verweis auf den sogenannten Marshmallow-Test von Mischel. In diesem Experiment erhielten vierjährige Kinder ein Marshmallow und hatten die Wahl: Sie konnten den Marshmallow entweder sofort naschen oder warten, bis der Versuchsleiter wiederkommen würde – dann sollten sie zur Belohnung ein zweites Marshmallow erhalten. Einige Kinder konnten der Versuchung nicht widerstehen und griffen sofort zu. Andere warteten artig unter Aufbietung all ihrer physischen und psychischen Kräfte und bekamen am Ende den doppelten Lohn. Etwa 10 Jahre und wiederum 40 Jahre nach diesem Experiment suchte das Forscherteam dieselben Schüler bzw. Erwachsenen erneut auf. Der Marshmallow-Test bewies erstaunliche Vorhersagekraft. Kinder, die damals hatten warten können, waren inzwischen zu selbstbewussten, empathischen Persönlichkeiten gereift. Sie konnten mit Rückschlägen gut umgehen und waren in Schule, Studium und im späteren Leben erfolgreich.
Mit dem Verweis darauf, dass durch das in Einklang bringen von rechter und linker Hirnhälfte auch Willensstärke und Selbstbeherrschung positiv zu beeinflussen seien, hob die Schulleiterin Durchhaltevermögen und Anstrengungsbereitschaft als entscheidende Erfolgseigenschaften hervor. Und so verabschiedete Helga Lazar die Abiturienten mit dem Wunsch: „Möge es Ihnen gelingen, sich mit zwei Marshmallows zu belohnen!“

Schließlich war es dann soweit: Mit der Aushändigung der Abiturzeugnisse durch die Schulleiterin, die Oberstufenkoordinatorin und die Jahrgangstufenleiter Katja Rossmann und Dietmar Szymanski erhielten 110 Schülerinnen und Schüler das wichtigste Zeugnis ihrer Schullaufbahn. In kleinen Gruppen nahmen die Abiturienten zu ihrer Wunschmusik und einer aufwändigen Lichtshow die Dokumente und Glückwünsche auf der Bühne entgegen. 30-mal durfte dabei zu einem Einser-Schnitt gratuliert werden – und gleich zweimal zur Traumnote 1,0.
Nach dem Ende der Aula-Veranstaltung nahmen sich die Gäste Zeit, mit einem Glas Sekt anzustoßen und Gespräche mit Freunden und Lehrern zu führen. Der Abiturball in der Sälzerhalle beschloss am Samstagabend die Feierlichkeiten.

 Text/Fotos: N. Lamberty-Freckmann