Das Goerdeler-Gymnasium erhält für sein besonderes Engagement für Verbraucherbildung erstmals die Auszeichnung „Verbraucherschule“ in der Kategorie Silber. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) würdigt damit bundesweit Schulen, die jungen Menschen Kompetenzen für ihren Alltag als Verbraucher:innen vermitteln.
„Wie teile ich mein Taschengeld ein, was machen Social-Media-Konzerne mit meinen Daten und wie können wir den Abfall in unserer Schule reduzieren?“- Diesen und vielen weiteren Fragen sind die 69 neuen Verbraucherschulen aus 12 Bundesländern auf besonders kreative Weise nachgegangen. Das Goerdeler erhält die Auszeichnung nach erstmaliger Bewerbung direkt in der zweithöchsten Kategorie. „Ich freue mich, dass die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung, insbesondere im Rahmen unserer Projektwoche sowie der ehrenamtlichen Tätigkeit im generationsübergreifenden „Café Tralala “, durch das Siegel gewürdigt wird“, sagte Schulleiterin Manuela Ziemer bei der Feier in Berlin.
Vorausgegangen war eine Bewerbung unserer Schule, in der nachgewiesen werden musste, wie die vier Handlungsfelder im Bereich Finanzen, Ernährung, nachhaltiger Konsum und Medien im Schulleben und Unterrichtsalltag verankert sind.
Die Jury hob in ihrer Rückmeldung insbesondere die Projektwoche des vergangenen Schuljahres zum Rahmenthema „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“ hervor, die aus einer Schülerinitiative entstanden war.
Unsere Schülersprecherin Leonie Brinksmeier betont: „Für unsere Generation ist es neben dem Erlernen vieler Grundkenntnisse z.B. in Mathe, Deutsch und Englisch, auch besonders wichtig zu lernen, wie wir unseren Lebensraum und die gesamte Umwelt in Zukunft besser schützen können. Somit freue ich mich sehr, dass wir als Schulgemeinschaft mit dem Siegel für unsere Umweltprojektwoche ausgezeichnet werden und uns so dauerhaft ein neues, sehr lebensnahes und lebenspraktisches Lernfeld erschließen können. Dadurch lernen wir am Goerdeler-Gymnasium auch, wie wir achtsam mit unserer Erde umgehen.“
Die Jury fand bemerkenswert, dass die einzelnen Projekte der Woche und die gemeinsam mit dem ASP durchgeführten Müllsammelaktion der gesamten Schule allesamt „ein hohes Maß an Partizipation“ zeigten. Dies gilt ebenso für weitere Projekte, etwabeim Engagement der Schülervertretung im Riemekeviertel. Seit 2021 unterstützen Schüler:innen der Oberstufe Senior:innen beim Umgang mit Smartphones und digitaler Technik. Dafür gehen sie an zwei Nachmittagen pro Woche ins „Wohnzimmercafé Tralala“ der Paderborner Senioreninitiative und geben Besucher:innen Hilfestellung beim Umgang mit Endgeräten und Programmen.
Bei einem Festakt in der Vertretung des Landes Baden-Württembergs betonte Bundesverbraucherschutzministerin Steffi Lemke Lemke, wie wertvoll das Engagement der Lehrenden „weit über den Lehrplan hinaus“ sei: „Verbraucherschulen machen Kinder und Jugendliche fit fürs Leben und leisten damit einen großartigen Beitrag für unsere Gesellschaft.“
Lemke überreichte gemeinsam mit vzbv-Vorständin Ramona Pop die Urkunden und Plaketten an die prämierten Schulen. „Die Anforderungen an Verbraucher:innen werden in der digitalen, globalisierten Welt immer komplexer. Verbraucherschulen fördern junge Menschen darin, Angebote zu hinterfragen und sich über Folgen des Konsums für sich selbst und ihre Umwelt Gedanken zu machen“, sagt Ramona Pop. „Diese wichtige Form des präventiven Verbraucherschutzes möchten wir stärken.“
Nach der Verleihung hatten die Lehrkräfte Gelegenheit, sich in verschiedenen Workshops auszutauschen. „Ich bin von der Auszeichnung mit neuen Ideen zurückgekommen“, sagt Schulleiterin Manuela Ziemer, „die die Kompetenzen unserer Schülerschaft als Verbraucher weiter stärken.“
Text: Pressemitteilung vzbv/ N. Lamberty-Freckmann
Fotos: (c) Jan Zappner/raum11 – vzbv
Hintergrund: Das Projekt Verbraucherschule
Das Projekt Verbraucherschule stärkt Verbraucherbildung an Schulen und bietet praktische Unterstützung, etwa in Form von Online-Fortbildungen. Einmal im Jahr macht die Auszeichnung Verbraucherschule die Aktivitäten besonders engagierter Schulen sichtbar.
Das Projekt Verbraucherschule wird gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz auf Beschluss des Deutschen Bundestages sowie durch die Deutsche Stiftung Verbraucherschutz.