Am 06. Juni 2018 fuhren wir, 22 Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurses der Q1, begleitet durch unseren Lehrer, Herrn Stenzel, nach Beverungen zum Biolabor. Wir arbeiteten dort an dem Projekt „Blue Genes“ und beschäftigten uns dabei mit der Aufgabenstellung, Bakterien ein rekombiniertes Plasmid zu transformieren, so dass diese Bakterien dann ein von uns neu eingebautes Gen exprimieren konnten. Diese neue Leistung zeigt sich durch das Wachstum von blauen Bakterienkolonien statt normal weißer Kolonien auf den Agarplatten. Dazu musste ein Plasmid mit Restriktionsenzymen geschnitten, ein neues Gen eingefügt, das rekombinante Plasmid zum Ring verschlossen und in E. coli-Bakterien transformiert werden. Der Fachmann nennt diese Arbeitsschritte Restriktion, Ligation und Transformation. Über Gelelektrophorese wurden die einzelnen Arbeitsschritte kontrolliert und zuletzt die Bakterien auf Agar ausplattiert.
Der Tag startete mit einem kurzen theoretischen Teil, um das Wichtigste vorher noch einmal durchzugehen. Hauptbestandteil des Tages allerdings war der praktische Teil, bei dem Gelerntes in die Tat umgesetzt werden musste. Dabei lernten wir verschiedenste Labortechniken kennen, wie das Pipettieren mit automatischen Pipetten, die Restriktionsanalyse, die Gelelektrophorese und das Gießen und Beimpfen von Agarplatten. In kleinen Gruppen führten wir diese Techniken dann selbstständig und konzentriert durch. Gegen Ende hatten wir noch die Gelegenheit, uns die Ergebnisse der Gelelektrophorese im Dunkelraum unter einem speziellen Licht einmal genauer anzusehen und diese dabei auszuwerten. Weitere Ergebnisse, nämlich das Bakterienwachstum auf unseren beimpften Platten, konnten erst nach einer Bebrütungszeit von 24 Stunden gewonnen werden. Die Fotos dieser Agarplatten wurden vom Biolabor per Email zur Verfügung gestellt und im Bio-Unterricht ausgewertet. Erst jetzt konnten die jeweiligen Gruppen beurteilen, ob bei ihnen die Transformation gelungen war.
Der Tag im Biolabor war zwar anstrengend, welches nicht zuletzt an den tropischen Temperaturen an diesem Tag lag. Insgesamt jedoch war der Besuch interessant und spannend, da es unter anderem die Gelegenheit gab, echte Labortechniken kennenzulernen und diese weitgehend eigenständig durchzuführen.
Ein besonderer Dank gilt dem Förderverein des Goerdeler-Gymnasiums, der durch sein finanzielles Engagement unsere Kosten für den Biolabor-Besuch deutlich reduzierte.
Text: Jan Pfeifer (Kurssprecher), Wilfried Stenzel (Kurslehrer)
Foto: Pietra Rimis