Unsere Schule freut sich, gemeinsam mit der belgischen Schule Athena Oostende Teil des Erasmus+ Programms zu sein. Es bietet eine wertvolle Gelegenheit für interkulturellen Austausch und Zusammenarbeit sowie der Förderung europäischer Werte und stand dieses Mal unter einem künstlerischen Schwerpunkt.
Anfang November durften wir elf belgische Schüler:innen sowie ihre Begleitpersonen bei uns am Goerdeler Gymnasium willkommen heißen. Dank bestehender Kontakte durch eTwinning zwischen unseren Schüler:innen und den Gästen aus Oostende war die Atmosphäre von Anfang an vertraut. Gemeinsam wurde am Erasmus+-Projekt „Käthe Kollwitz: Let us stand up to shape these times“ gearbeitet. Dieses Projekt verbindet Kunst mit gesellschaftlichen und historischen Themen. Im Fokus stand dabei die künstlerische Auseinandersetzung mit der bedeutenden deutschen Künstlerin Käthe Kollwitz und ihren kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Gefahren faschistischer Diktaturen. Dabei dienten ihre Werke, die sich mit sozialen Ungerechtigkeiten und den Schrecken des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzen, als Inspiration. Im Laufe der Woche nahmen die Schüler:innen beider Schulen an spannenden Workshops, Unterrichtseinheiten und Exkursionen teil. Themen wie Nachhaltigkeit, künstlerische Kreativität und kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Herausforderungen wurden thematisiert. Gemeinsam entwickelten die deutschen und belgischen Schüler:innen eigene künstlerische Interpretationen der Werke der Künstlerin, die aktuelle und persönliche Perspektiven aufgreifen. Themen wie Extremismus, Krieg, verwüstete Natur und traumatisierte Kinder wurden in eindrucksvollen Bildern verarbeitet. Die Schüler:innen setzten sich mit den historischen Bezügen auseinander und brachten gleichzeitig ihre heutigen Sichtweisen und Erfahrungen malerisch zum Ausdruck.
Neben der intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit Käthe Kollwitz und ihren Werken bot das Projekt auch ein vielfältiges Besichtigungsprogramm, das kulturelle, geschichtliche und regionale Highlights des Lipperlandes und OWL umfasste. Unter anderem wurden das Hermannsdenkmal, das Residenzschloss in Detmold und die Externsteine bei einem Rundgang erkundet, der die beeindruckende Landschaft und Geschichte der Region näherbrachte. Ein wichtiger Schwerpunkt des Programms lag auf der kritischen Auseinandersetzung mit der Ideologie des Nationalsozialismus, verbunden mit einem Besuch der Wewelsburg mit Führung durch den Nordturm und die Dauerausstellung. Ein weiterer Höhepunkt war der Besuch der Synagoge und der jüdischen Gemeinde in Paderborn mit Einblicken in die jüdische Religion und Kultur sowie der Besuch beim Bürgermeister. Auch die interaktive Stadtrallye durch die Innenstadt von Paderborn machte nicht nur Spaß, sondern vermittelte viel Wissenswertes.
Das Erasmus+ Projekt mit Athena Oostende war somit nicht nur ein kreatives, sondern auch ein kulturell und historisch bereicherndes Erlebnis. Die Kombination aus Kunst, interkultureller Begegnung und Reflexion aktueller sowie historischer Themen machte die Woche zu einer wertvollen Erfahrung für alle Beteiligten.
Den krönenden Abschluss fand das Projekt am letzten Abend in einer Ausstellung, bei der die entstandenen Werke den Familien präsentiert wurden. Die Präsentation der beeindruckenden Kunstwerke löste nicht nur Nachdenklichkeit, sondern auch Bewunderung für die Kreativität der Schüler:innen aus.
Wir bedanken uns herzlich bei unseren Gästen, unseren Schüler:innen, den unterstützenden Eltern und belgischen Lehrkräften – und freuen uns auf die Fortsetzung dieser Partnerschaft!
Im März 2025 werden wir in deren Heimatstadt, dem malerischen Küstenort Oostende, zu Gast sein.
Bis dahin bleibt uns die Erinnerung an eine inspirierende Woche voller kreativer Projekte, historischer Reflexion und herzlicher Begegnungen.
Bis dann – tot ziens – see you then!
Text: G. Lambrechts / D. Hovestadt
Fotos: D. Hovestadt
Kunstgalerie
Hier einige Werke, die während der Woche in der Auseinandersetzung mit den Werken Käthe Kollwitz‘ entstanden sind: