Die Schulgemeinde hat am Samstag, dem 01. Juli den Abiturjahrgang 2017 verabschiedet. Unter Vorsitz von Schulleiterin Helga Lazar hatten in den vergangenen Wochen 90 Schülerinnen und Schüler erfolgreich die Allgemeine Hochschulreife erlangt. Nun konnten sie ihre Zeugnisse in Empfang nehmen und sich und ihren Erfolg feiern. Die Abiturientia feierten zunächst mit ihren Angehörigen einen Ökumenischen Gottesdienst in der benachbarten Johanneskirche. Leitmotivisch durchzog das Lied der Ärzte „Der Himmel ist blau“ den Gottesdienst. Dankbarkeit für das Zurückliegende, Freude über das Erreichte und insbesondere die Zusage Gottes, auch zukünftig ein guter, treuer, verheißungsvoller Wegbegleiter zu sein, standen im Mittelpunkt. Schließlich empfingen die Abiturienten durch Pfarrerin Britta Schwiete und Rudolf Hengesbach den Segen für ihren weiteren Lebensweg.

Im Anschluss zogen die Abiturienten dann in die Aula des Goerdeler-Gymnasiums ein. Mit „Eye of the Tiger“ eröffnete die BigBand unter Leitung von Gabriele Duhe klang- und schwungvoll den Festakt. Danach begrüßte Marie Kumlehn, die gemeinsam mit Sven Kost als Jahrgangsstufenteam die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen drei Jahren begleitet hatte, die Abiturientia und alle anwesenden Gäste. Als Elternvertreterin beglückwünschte Frau Beniers die Absolventen herzlich und gab ihrer Dankbarkeit an alle schulischen Wegbegleiter, ihrer Freude und ihrem Stolz Ausdruck. Dr. Marcus Berg verdeutlichte in seinem Geleitwort als Vorsitzender des Alumni-Clubs, wie gerne er sich selbst an seine Schulzeit am Goerdeler erinnere und als wie wertvoll er die dortige Ausbildung immer wieder erfahren habe. Nele Meiwald ließ als Jahrgangsstufensprecherin gemeinsam mit Charlotte Harbarth die vergangenen Jahre Revue passieren und bedankte sich im Namen der Abiturientia bei allen, die ihnen den Weg zum Reifezeugnis geebnet hatten.

Auf das Motto Abu Dhabi. Scheiche gehen – Kamele bleiben“ nahm, wie ihre Vorredner, auch Schulleiterin Helga Lazar in ihrer Ansprache Bezug. Sie gestand, etwa mit Blick auf die zurückbleibenden „Kamele“, anfangs nicht begeistert von der Entscheidung des Jahrgangs für dieses Abimotto gewesen zu sein. Und so habe sie sich mit dem Kamel etwas näher beschäftigt. Aus dem Standartwerk zoologischer Literatur im 19. Jahrhundert – „Brehms Tierleben“ – zitierte die Schulleiterin humorvoll aus den dortigen Beschreibungen des Kamels und brachte die Zuhörer hörbar zum Schmunzeln. Denn das Kamel „sei „unschön“, der Kopf „auffallend hässlich“ und die Augen „von einem erschrecklich blöden Ausdruck“. Die Beine seien „schlecht gestellt“, die Hinterschenkel „treten fast ganz aus dem Leibe heraus, und vermehren dadurch also das wüste Aussehen des Tieres.“ Klar, dass bei einer solchen Beschreibung auch die Psyche nicht punkten kann: Das Kamel, so Brehm, sei ein „dummes“, „sehr stumpfsinniges Geschöpf“, bei dem auch „eine Beurteilung der geistigen Eigenschaften nicht viel günstiger“ ausfällt.“ Doch Brehm habe Kamele auch aus eigener Erfahrung gekannt und sei mehrmals auf langen Reisen mit ihnen unterwegs gewesen. Neben seinen Charakterisierungen als „dumm“, „hässlich“ und „stumpfsinnig“ habe er das Tier gleichzeitig als das „unzweifelhaft nützlichste aller Haustiere in Afrika“ bezeichnet. Mit Blick auf die Eigenschaften des Kamels werde sodann auch deutlich, warum ein Leben ohne Kamele in Wüstenregionen schlechterdings kaum möglich wäre. Denn das Kamel zeichne sich aus durch höchste Belastbarkeit, äußerste Geduld, absolute Genügsamkeit und extreme Ausdauer. Es wolle unbedingt, dass das Ziel erreicht werde und wisse immer eine Oase zu finden.
Und so verabschiedete Helga Lazar die „Scheichs und Sheikhas“ mit dem Wunsch, dass sie nun auf ihren weiteren Wege neue Last- und Krafttiere finden mögen oder – mindestens genauso erstrebenswert – es schafften, selbst für andere Mensch zu einem „Kamel“ zu werden.

Und dann war es soweit: Mit der Aushändigung der Abiturzeugnisse durch die Schulleiterin, die Oberstufenkoordinatorin Manuela Ziemer und die Jahrgangstufenleiter Marie-Christin Kumlehn und Sven Kost erhielten 90 Schülerinnen und Schüler das wichtigste Zeugnis ihrer Schullaufbahn. In kleinen Gruppen nahmen die Abiturienten zu ihrer Wunschmusik und einer aufwändigen Lichtshow die Dokumente und Glückwünsche auf der Bühne entgegen. Vierzehnmal durfte dabei zu einem Einser-Schnitt gratuliert werden. Nach dem Ende der Veranstaltung nahmen sich die Gäste noch Zeit, auf das besondere Ereignis mit einem Glas Sekt anzustoßen und Gespräche mit Freunden und Lehrern zu führen. Der Abiturball in der Sälzerhalle Salzkotten beschloss am Samstagabend die Feierlichkeiten.

Text / Fotos: N. Lamberty-Freckmann