Direkt vom Gelände der Allanbrooke-Kaserne kam Bürgermeister Michael Dreier am Mittwoch, den 1. März, zu uns ans Goerdeler-Gymnasium und stellte  sich den kritischen Fragen der Schüler:innen der Schüler:innenvertretung. Er löste damit ein Versprechen ein, welches er der SV als Dank für ihre Spende für das Paderquellgebiet und dem Riemekepark nach dem Tornado im Mai 2022 gab. Schüler:innensprecherin Leonie-Maria Brinksmeier, 20 weitere Schüler:innen der SV, die beiden Verbindungslehrkräfte Ivonne Offele und Florian Schumacher sowie unsere Schulleiterin Frau Ziemer freuten sich, den Bürgermeister begrüßen zu dürfen. 

Zunächst berichtete der Hobbyimker und vierfache Opa über seinen Werdegang und seine Arbeit als Bürgermeister. So habe er nach seinem Hauptschulabschluss eine Ausbildung als Elektriker gemacht und sei erst nach dem Fachabitur auf dem zweiten Bildungsweg zum Studium der Elektrotechnik gekommen. Er habe „auf dem Bau“ gearbeitet und seinen Beruf „von der Pieke auf“ gelernt. 
Auf die Frage, was seine Arbeit als Bürgermeister ausmache, berichtete er, dass diese sehr vielfältig sei. Ob das Pflanzen eines Baumes zum Gedenken der Queen im Allanbrooke – Quartier oder Entscheidungen zum Bau der neuen Stadtverwaltung, seine Arbeitstage seien abwechslungsreich und lang, aber er schätze diese Vielfalt ebenso wie den Dialog mit den Bürger:innen. 

Herr Dreier schwärmte von unserer Stadt und sieht sie in einem „positiven Fahrwasser.“ So steige die Einwohnerzahl stetig an, was auch auf die Vielfalt in vielen Lebensbereichen zurückzuführen sei. Neben den harten Standortfaktoren wie die Universität und IT-Unternehmen, sei die Stadt auch mit einem bunten kulturellen Angebot attraktiv: der Bau des neuen Theaters, die Kulturwerkstatt und Libori, welches mit dem Motto „Kirmes, Kirche und Kultur“ zu den größten Volksfesten zählt, sorgten dafür, dass es hier ein hohes Maß an Lebensqualität gebe. Auch die sportlichen Errungenschaften hob Herr Dreier hervor: der SCP, der der Stadt auch nach außen ein Gesicht verleihe, die Untouchables und die Baskets. Sogar die Europameisterschaft im Squash wird in diesem Jahr in Paderborn ausgetragen.  

Auch den Fragen der SV stellte sich Herr Dreier. So wurde unter anderem die Frage aufgeworfen, wie die digitale Transformation der Stadt Paderborn vorangetrieben werde. Herr Dreier berichtete, dass Paderborn „Digitale Modellkommune“ sei und es sein Anliegen sei, „die gesamte Verwaltung auf den Kopf zu stellen.“ Zukünftig sollten den Bürger:innen digitale Zugänge zu allen Anliegen ermöglicht werden und beispielsweise Bauanträge auch digital gestellt werden können.
So bringe auch der Bau der neuen Stadtverwaltung am Marienplatz große Veränderungen mit sich. Fluides Arbeiten, Co-Workspaces und Homeoffice sollten dann bisherige Arbeitsformen ablösen. Weitere Fragen der SV bezogen sich auf die Busverbindung zwischen Wewer und dem Goerdeler, die WLAN -Stabilität an unserer Schule und die Cybersicherheit. Alle Fragen beantwortete Herr Dreier sehr ausführlich und mit großer Offenheit. 

Dem zentralen Anliegen der SV, der Vielfalt an unserer Schule Ausdruck zu verleihen und damit Offenheit und Toleranz im Umgang miteinander zu fördern, stand Bürgermeister Dreier sehr positiv gegenüber. Er bezeichnete sich selbst als „Anhänger der Regenbogenflagge“ und lässt diese zu vielen Veranstaltungen aus dem Fenster des Rathauses wehen. Einen engen Kontakt pflege er zur Paderborner LGBTQ-Bewegung und zu deren Jugendorganisation Ohana. Er begrüßte die Pläne der SV, einen Fahnenmast auf dem Schulgelände zu installieren, von dem zukünftig dauerhaft die Regenbogenflagge als Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierungen aller Art wehen soll. Bürgermeister Dreier versprach, die Schüler:innenvertretung in diesem Ansinnen zu unterstützen. 
In diesem Zusammenhang gab der Bürgermeister abschließend die Empfehlung: „Haltet die Augen auf, setzt euch ein, macht euch stark, legt den Finger in die Wunde. Nehmt die Zukunft in die Hand. Es ist eure.“ 

Text: I. Offele / F. Schumacher
Fotos: N. Lamberty-Freckmann