Auf in mehrfacher Weise beeindruckende Begegnungen mit der jüdischen Kultur und dem jüdischen Gemeindeleben blickt die Klasse 9a zurück.

Im Rahmen des Geschichtsunterrichtes besuchte die Lerngruppe mit ihrer Lehrerin Frau Lambrechts am 25. April die Paderborner Synagoge an der Borchener Straße. Für den Großteil der Schüler:innen war dies die erste wirkliche Begegnung mit dem Judentum. 

Sie wurden durch Frau Schrader-Bewermeier als Vorsitzende der Christlich-Jüdischen Gesellschaft Paderborns herzlich empfangen und erhielten in Gesprächen und bei der Führung wichtige Einblicke in die jüdische Kultur. Die Synagoge und die religiösen Traditionen wurden lebendig veranschaulicht und teilweise sogar ganz greifbar, wenn etwa Torarolle, Jad und Tallit berührt und umgelegt werden durften.
Die Begegnung mit lebendigem jüdischen Gemeindeleben hier und heute hat die Schüler:innen  so nachhaltig beeindruckt, dass sie zur Unterstützung der Paderborner Gemeinde einen Waffelverkauf initiierten und den Erlös von 319 € spendeten.

Beim Gegenbesuch von Frau Schrader Bewermeier und der Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde, Frau Xenia Nickel, wurde die Spende übergeben und vor allem der Kontakt vertieft.
Am 2. Juni, im Rahmen der Interkulturellen Woche, tauschten sich die beiden Vertreterinnen mit der 9a aus. Im Gespräch zeigten sich die Schüler:innen betroffen und schockiert über Frau Nickels Ausführungen zum im Internet und in Teilen der hiesigen Öffentlichkeit grassierenden Antisemitismus. Zahlreiche Juden würden es vorziehen ihre jüdische Identität zu verschweigen, um Unannehmlichkeiten Bedrohungen zu entgehen.

Umso wichtiger ist es immer wieder Zeichen der Geschlossenheit und des Miteinanders zu setzen und die jüdische Gemeinde nicht nur als Teil unserer Geschichte, sondern vor allem als Teil unserer Gesellschaft zu sehen. So sagte jüngst Constantin Ganß (Bundesvorsitzender des Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft/DIG) zu den Gedenkritualen und zum Antisemitismus: „Es reicht nicht, sich nur um tote Juden zu kümmern!“

Frau Xenia Nickel betonte im Gespräch mit der 9a die Wichtigkeit der heutigen Begegnungen und hieß jeden herzlich willkommen bei Besuchen das Miteinander der Religionen und Kulturen zu (er)leben.

Das Goerdeler-Gymnasium und die 9a freuen sich über diese Offenheit der Jüdischen Kultusgemeinde und die Fortführungen der Begegnungen.


Text: G. Lambrechts / N. Lamberty-Freckmann
Fotos: G. Lambrechts