Am Samstag, dem 26. Juni wurde unser Abiturjahrgang 2021 verabschiedet.  Nach einer herausfordernden Qualifikations- und Abiturphase fand damit die Schulzeit am Goerdeler einen feierlichen Abschluss. Waren im letzten Jahr noch zwei Veranstaltungen erforderlich gewesen, konnten in diesem Jahr dank der erfreulichen Pandemieentwicklung alle Absolventen und ihre Eltern gemeinsam zur Aula-Feier mit anschließendem Freiluft-Empfang eingeladen werden.

Mit dem modernen Klassiker „An Tagen wie diesen“ eröffnete Musiklehrer Thomas Schulze-Athens am Klavier die Feierstunde in der Aula und stimmte die Anwesenden schwungvoll auf den besonderen Tag ein.
Die Abiturienten, ihre Begleitpersonen und das Kollegium wurden anschließend begrüßt durch Oberstufenkoordinatorin Manuela Ziemer und durch Irmgard Müller, die gemeinsam mit Vanessa Bunse als Beratungslehrerinnen die Schülerinnen und Schüler in den vergangenen drei Jahren begleitet hatten. In Anlehnung an das Abi-Motto des Jahrgangs („Mit Abstand die Besten“) zeigte Frau Ziemer auf, dass sie zu diesem Jahrgang in menschlicher Hinsicht sehr wenig Abstand gehabt habe – dafür kenne sie viele Schüler und Eltern schon sehr lange und habe aus ihren Kursen viele Sternstunden in Erinnerung.  In der Ansprache ließ sie dann, vorgelesen durch Frau Müller, die frischgebackenen Abiturienten selbst sprechen: Diese hatten sich im Dezember 2020 im Deutsch-LK gedanklich in die Zeit nach den Prüfungen begeben und Abiturreden zu ihrer eigenen Entlassfeier verfasst. Die Auszüge zeigten einen dankbaren Rückblick auf die Schulzeit, zeugten von Gemeinsinn und Zusammenhalt, Toleranz und sehr viel Zuversicht und Optimismus („Nicht mal ein Virus kann uns die Laune verderben!“).

Als Elternvertreter beglückwünschte Frau Dr. Jensen die Absolventen herzlich und erinnertean den Gottesdienst vor acht Jahren als alle Fünftklässler einen kleinen Papp-Regenschirm überreicht bekommen hatten, verbunden mit dem Segenswunsch für die kommende Schulzeit stets gut behütet und beschirmt zu sein. Frau Dr. Jensen blickte auf viele Menschen und Ereignisse des Schullebens in Erprobungs- und Mittelstufe zurück und sah die Kinder gut beschirmt und aufgehoben – bis es mitten in der Oberstufe vor zwei Jahren durch die Pandemie und die Maßnahmen stürmisch geworden sei. Und so hätten sie zum „Planungsjahrgang“ werden müssen, der immer wieder Alternativen entwickeln musste – oft gar bis „Plan C“. Zur Erinnerung an die Schulzeit und die besondere Vorbereitungs- und Prüfungszeit während der Pandemie überreichten die Eltern allen Absolventen eine Tasse mit ihrem Abiturmotto.

Dr. Marcus Berg verdeutlichte in seinem Geleitwort als Vorsitzender des Alumni-Clubs, wie anders die Welt noch bei seiner eigene Abiturfeier Ende der Achtziger gewesen war – nicht nur wegen Corona.  Auch er verdeutlichte, wie wenig die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie berücksichtigt worden waren und ermunterte die heutigen Absolventen, Dankbarkeit und Respekt für ihre massiven Einschränkungen und ihren Verzicht zum Schutz der vulnerablen Gruppen durchaus einzufordern – und zumindest bei zukünftigen Verhandlungen rund um die Generationengerechtigkeit in die Waagschale zu legen. 
Jiyan Aslan, Medina Mesanovic und Semual Erfle ließen als Jahrgangsstufensprecher die vergangenen Jahre Revue passieren, plauderten über einige Anekdoten aus dem Distanzunterricht und betonten den Zusammenhalt ihrer Stufe als „echtes Team“. Sie sprachen schließlich ausdrücklich Dank an Eltern und Lehrer aus und endeten mit einem Zitat Schnitzlers: „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“

Schulleiterin Helga Lazar konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Entlassfeier teilnehmen und so wurden ihre herzlichen Grüße und Wünsche durch Herrn Martin Mevius als ihrem Stellvertreter verlesen.  Frau Lazar gab ihrem großen Respekt und Stolz auf den Jahrgang, der auf so vieles hatte verzichten müssen, Ausdruck und wünschte den Abiturienten, dass die Pandemie-Hypothek nicht zu groß sein möge und sie möglichst unbelastet davon ihre Zukunft gestalten können.
Herr Mevius schloss sich den Wünschen an und verwies auf die großen Herausforderungen unserer Zeit (Pandemie, Klimawandel, populistische Strömungen, soziale Ungleichheiten…), die es für eine „bessere Welt“ anzunehmen und zu bewältigen gelte. Er sei jedoch voller Hoffnung und Zuversicht, dass die Abiturienten für diese Herausforderungen gut gerüstet seien. Ein Bild aus dem September 2020 rief er sich und den Zuhörern vor Augen, als er gemeinsam mit Frau Masukowitz die Studienfahrt des Sport-Leistungskurses zum Segeln an die Ostsee begleitet hatte. Am Strand stehend hatten die beiden der in See stechenden Goerdeler-Flotte voller Vertrauen nachgesehen. Und so nahm er dieses Bild auf, um Zuspruch zu geben für kommende Herausforderungen und Krisen. „Auch, wenn Sie einmal hart am Wind segeln, halten Sie mutig auf Kurs und haben Sie Vertrauen in das Boot!“

Mit dem Queen-Klassiker „We are the champions“ am Klavier leitete Thomas Schulze-Athens über zur abschließenden Aushändigung der Abiturzeugnisse. Auf der Aulabühne erhielten 82 Schüler*innen durch den stellvertretenden Schulleiter, die Oberstufenkoordinatorin Manuela Ziemer und die Jahrgangstufenleiterin Irmgard Müller das wichtigste Zeugnis ihrer Schullaufbahn. Insgesamt 21-mal durfte dabei zu einem Einser-Schnitt gratuliert werden – und einmal gar zu der Traumnote 1,0. Diese war unter anderem durch die Höchstpunktzahl in allen vier Abiturprüfungen erreicht worden.
Die Q1-Schülerin Miriam Omelych begeisterte abschließend das Publikum mit ihrem virtuosen Klavierspiel und leitete damit über zum Freiluftempfang auf dem Schulhof. Die Abiturienten und ihre Gäste machten bei schönstem Sonnenschein Erinnerungsfotos und konnten beim Empfang auf dem Schulhof auf das besondere Ereignis und die Zukunft anstoßen.

                                                                                                                               Text / Fotos: N. Lamberty-Freckmann