Die Schulgemeinde hat am Samstag, dem 17. Juni den Abiturjahrgang 2023 feierlich verabschiedet. Unter Vorsitz von Schulleiterin Manuela Ziemer hatten in den vergangenen Wochen 72 Schüler:innen erfolgreich die Allgemeine Hochschulreife erlangt. Nun konnten sie ihre Zeugnisse in Empfang nehmen und sich und ihren Erfolg feiern.
Die Abiturientia trafen sich zunächst mit ihren Angehörigen zum Ökumenischen Gottesdienst in der benachbarten Johanneskirche. Passend zum Abimotto des Jahrgangs („NBABI-Ballin like 23“) hatte die Vorbereitungsgruppe das Leitmotiv „Just do it – Just did it“ für den Gottesdienst gewählt. In den Texten und Liedern standen Dankbarkeit für das Zurückliegende, Freude über das Erreichte und insbesondere die Zusage Gottes, weiter ein guter und verheißungsvoller Wegbegleiter zu sein, im Mittelpunkt. Schließlich empfingen die Abiturient:innen durch Pfarrerin Daniela Walter den Segen für ihren weiteren Lebensweg.
Mit „Crazy in love“ eröffnete die BigBand unter Leitung von Gabriele Duhe klang- und schwungvoll den sich anschließenden Festakt in der Aula.
Der kommissarische Oberstufenkoordinator Sven Kost begrüßte gemeinsam mit Marie Kumlehn die Abiturientia und alle anwesenden Gäste. Sie hatten als Jahrgangsstufenteam die Schüler:innen in den vergangenen drei Jahren begleitet und blickten auf die gemeinsamen Erlebnisse und die Menschen „hinter den Noten“ zurück. Mit einem Zitat Michael Jordans, der mit der 23 als Rückennummer Bestandteil des Jahrgangsmotto ist, verdeutlichten sie den Zusammenhang von Rückschlägen und Erfolg: „I’ve missed more than 9000 shots in my career. I’ve lost almost 300 games. 26 times, I’ve been trusted to take the game winning shot and missed. I’ve failed over and over and over again in my life. And that’s why I succeed.“
Als Elternvertreter ließ sich Herr Schukat von Mark Rober inspirieren, der kürzlich vor den MIT-Absolventen in Massachusetts eine vielbeachtete, vollständig vom KI-Chatbot ChatGPT verfasste Ansprache gehalten hatte. Er führte drei Ratschläge aus, die den Abiturientia helfen sollen, einen respektvollen Umgang mit Menschen und Umwelt zu pflegen. Dazu gehöre, einen naiven Optimismus anzunehmen, weil es manchmal von Vorteil sei, kein Experte zu sein und Angst vor Fehlern zu reduzieren. Das Ernstnehmen der eigenen Bedürfnisse und – trotz aller sozialer Netzwerke und digitaler Kommunikation – das Pflegen echter Freundschaften in Präsenz. Als sich mit dem Aufruf zum kritisch prüfenden Umgang mit der Informationsflut unserer Welt für die Zuhörer unerwartet noch ein vierter Rat anschloss, verwies Herr Schukat auf die anfangs empfohlene Sicht auf Fehler.
Dr. Marcus Berg ging in seinem Geleitwort als Vertreter der Ehemaligen auf die Meinungsfreiheit und demokratische Teilhabe ein. Er stellte als eine Grundbedingung für Meinungsfreiheit die Meinungsbildungskompetenz heraus. Meinungen müssen verstanden und geprüft, Gegenmeinungen angehört werden um Diskurse führen zu können. Mit Bezug auf einen Ausspruch Adenauers („Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont.“) wünschte er den Abiturient:innen einen weiten und offenen Horizont mit Fleiß und Mut zur eigenen Meinung.
Leonie Brinksmeier, Jakob Hartmann und Sebastian Montag ließen für die Jahrgangsstufe die vergangenen Jahre Revue passieren. Sie zeichneten dabei passend zum NBABI – Motto die vergangenen Jahre als „Season“ nach: von der anfänglichen Rivalität der Klassen in der Sekundarstufe I, über die mit dem Teambuilding beginnende Gruppenphase der Oberstufe mit Trainingslagern (Kursfahrten) im In- und Ausland bis hin zur Wettkampfphase und den Halbfinals (Vorabitur). Sie bedankten sich im Namen der Abiturientia bei allen, insbesondere bei den Head Coaches Frau Kumlehn und Herrn Kost, die ihnen den Weg zum Reifezeugnis geebnet hatten. Nach den letzten Korbwürfen sei die Freude nun groß, die individuellen Spielstatistiken mit der Unterschrift der Schiedsrichterin Frau Ziemer endlich entgegen nehmen zu dürfen.
„Mut geht auf die Barrikaden
Mut lässt dich nicht sagen, „Das schaffst du nicht!“
Mut ist mehr als ein Gedanke
Mut ist, wenn die Schranke im Kopf zerbricht.“
Schulleiterin Manuela Ziemer nahm in ihrer Ansprache an die Abiturientia mit Bezug auf das gleichnamige Lied der deutschen Sängerin Alexa Feser den MUT in den Blick. Immer wieder habe sie die Schüler:innen dieses Jahrgangs und die gesamte Stufe in vielen Situationen als ausgesprochen mutig erlebt.
Sie rief dazu auf, sich nicht zufrieden zu geben mit ungerechten Gegebenheiten, Ansprüchen und Stereotypen und wünschte den Absolventen, dass sie mutige Menschen bleiben und werden, die sich mit Engagement, Vertrauen und Verantwortung für eine bessere Gesellschaft und neue Wege einer toleranten Welt einsetzen.
Als mutmachende Rück- und Ausblicke erzählten die ehemaligen Klassenleitungen der 2015 am Goerdeler-Gymnasium eingeschulten Klassen von Situationen und Ereignissen, in denen die heutigen Abiturient:innen Zuversicht, Selbstvertrauen und Mut bewiesen hatten. Etwa als ihre erste „NaWi-Profilklasse“, beim Bewerben um den Titel „Beste Klasse Deutschlands“, beim Lösen von Konflikten oder während der langen Einschränkungen der Corona-Pandemie.
Schließlich war es dann soweit: Mit der Aushändigung der Abiturzeugnisse durch die Schulleiterin und den kommissarischen Oberstufenkoordinator Sven Kost erhielten die Schüler:innen das wichtigste Zeugnis ihrer Schullaufbahn. In kleinen Gruppen nahmen die Abiturienten zu ihrer Wunschmusik die Dokumente und Glückwünsche auf der Bühne entgegen. 16-mal durfte dabei zu einem Einser-Schnitt gratuliert werden – zweimal zu einer 1,0.
Nach dem Ende der Veranstaltung nahmen sich die Gäste noch Zeit, auf das besondere Ereignis mit einem Glas Sekt anzustoßen und Gespräche mit Freunden und Lehrern zu führen. Die Pflanzen-AG überreichte allen Abiturient:innen den Setzling einer Eiche als Erinnerung an die Schulzeit – und pflanzte für den Jahrgang einen Baum auf dem Schulgelände.
Der Abiturball in Elsen beschloss am Samstagabend die Feierlichkeiten.
Text / Fotos: N. Lamberty-Freckmann