„May flights of angels sing thee to thy rest” (Hamlet, act 5, scene 2) – Ausgemachte Royalisten erkennen natürlich sofort dieses Shakespeare Zitat aus “Hamlet”, wurde es doch von King Charles III verwendet, um seine Mutter, the late Queen, zu würdigen. So auch Horatio, der seinem sterbenden Freund Hamlet am Ende die letzte Ehre erweist. Uns am Goerdeler- Gymnasium wurde am 22. Mai die Ehre einer klassischen Shakespearevorführung zuteil, die sowohl traditionelle als auch moderne und interaktive theaterpädagogische Einblicke beinhaltete.

Shakespeare ist obligatorischer Bestandteil des Oberstufencurriculums in der Q1, so war die Aufführung des Phoenix Theatre in der Aula des Goerdeler Gymnasiums bestens geeignet. Die zwei Schauspieler Imagen Thomas und James Grimstone konnten mit einer bemerkenswerten Vorstellung des Klassikers „Hamlet” die Schüler:innen der Q1 begeistern.
Etliche fragten sich im Vorfeld, wie denn nur zwei Schauspieler die vielen unterschiedlichen Rollen des Stückes auf die Bühne bringen können? Diese Frage wurde umgehend beantwortet: Die Zuschauer wurden ebenfalls zu Schauspieler:innen!
Imagen und James suchten zielbewusst und mit gutem Gespür für schauspielerisches Potential kurzerhand die Darsteller aus. Einige haben sicherlich auf ihre Chance gewartet, andere mussten all ihren Mut zusammennehmen.
Hierbei unterstützten und überzeugten Imagen und James als Profis. Durch geschicktes Einflüstern und kurze Erklärungen wurden unsere Schüler:innen durch Anleitung der Native Speaker Teile des Theaterstücks.
Hier wurde uns klar, am Goerdeler Gymnasium gibt es vielversprechende Talente. Die „Hilfsschauspieler:innen” brillierten in ihren zugedachten Rollen. Die interaktive Vorstellung dauerte gut eine Stunde und bot Einblicke in Bühnentricks, wenn etwa rote Bänder das “Blut” in Strömen fließen ließen. Selbst beim Schwertkampf in Zeitlupe zeigte eine Schülerin ihr schauspielerisches Vermögen.

Leidenschaft, Neid, Rache, Wahnsinn, Mord und Hingabe vermengten sich in dieser dynamischen und energiegeladenen Tragödie. Bühnenpräsenz und kraftvolle Gesangsstimmen zeugten von schauspielerischer Professionalität der beiden Schauspieler.                                                                                                                                           

Einige Missgeschicke der „Hilfsschauspieler:innen” erheiterten das Publikum zusätzlich: Shakespeare hätte dies als „comic relief” sicherlich höchst amüsant gefunden und als geschickte Einlage der Theaterkunst gesehen. Wer weiß, ob der Funke der Schauspielkunst nicht auf einige Goerdelaner übergesprungen ist?
Die Fragerunde am Ende der Vorstellung wurde als individuelles Angebot genutzt. Schüler:innen der Theater-AG befragten Imagen und James nach Tipps und Tricks hinter den Kulissen und konnten so wertvolle Methoden und Anregungen einholen.

Wir sind uns einig: Die Vorstellung des Phoenix Theatre vermittelt nicht nur theaterpädagogische Einblicke zur Unterhaltung, sondern auch zur Persönlichkeitsentwicklung. Das interaktive Theaterstück bot eine wichtige und unmittelbare Erfahrung sowie eine abwechslungsreiche Ergänzung zum Sprachunterricht.

Text/Fotos: G. Lambrechts