Die elsässische Metropole Straßburg am Rhein blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück, in der sie mal zu Frankreich und mal zu Deutschland gehörte. Heute ist sie Sitz mehrerer europäischer Institutionen.
Am Montagmorgen, den 02.September um 5:00 Uhr, machten sich, noch etwas müde, der Geschichte- und der Sozialwissenschaften-Leistungskurs auf zu ihrer gemeinsamen Studienfahrt nach Straßburg, um bis Freitag die Stadt und Umgebung zu erkunden. Der Reiseablauf bot für alle vielfältige Eindrücke und Informationen. So wurde gleich am Montag das Europaparlament besichtigt, mit interessanten Gedankenspielen und Erläuterungen zum Brexit. Dienstag konnten wir uns, mittels einer Stadtführung und der Fahrt auf der Ill, einen guten Eindruck von der Stadt machen. Im Münster knubbelten wir uns um die Astronomische Uhr, die 1842 um ein kopernikanisches Planetarium bereichert wurde. Ihr Uhrwerk dreht sich immer zur halben Stunde. Bei strahlendem Sonnenschein und 30 Grad während der Bootsfahrt kamen leider einige nicht ganz ohne Sonnenbrand davon. Den nächsten beiden Tagen folgten wir der deutsch-französischen Geschichte: So besichtigten wir das Fort de Mutzig, das angelegt ist wie ein „Croissant“, und wo wir Eindrücke vom 1. Weltkrieg erfahren konnten. Die Gedenkstätte KZ Struthof-Natzweiler verbindet die nationalsozialistische Vergangenheit beeindruckend mit der Möglichkeit des Widerstandes. Das 1941 errichtete Konzentrationslager ist die einzige Einrichtung dieser Art auf französischem Boden. 52000 Gefangene mussten im nahe gelegenen Steinbruch Zwangsarbeit leisten. Neben dem zu besichtigenden Gelände informiert das „Europäische Zentrum der Deportierten Widerstandskämpfer“ über die Geschichte des Zweiten Weltkriegs mit den Widerstandsbewegungen innerhalb Europas und dem KZ-System der Nationalsozialisten.
Mit der neuesten Geschichte endete am Freitag unsere Studienfahrt. In Karlsruhe machten wir eine Stadtführung „Rund ums Recht“ und wanderten auf der „Straße der Demokratie“ u.a. beim Bundesverfassungsgericht vorbei.
Neben Spaß bei den gemeinsamen und individuellen Aktivitäten bot die Studienfahrt uns so insgesamt vielfältige geschichtliche Eindrücke, deren Einflüsse auf unser aktuelles Leben allen bewusst werden konnten.
Wie schön und facettenreich die Studienfahrt war spiegelt sich in den folgenden Rückblicken der Teilnehmerinnen und Teilnehmer wider:
„Durch die Ausflüge wurde besonders das Teamgefühl gestärkt, die Sehenswürdigkeiten waren sehr eindrucksvoll. Besonders die Abende am Wasser werden uns in Erinnerung bleiben. Die kleinen Cafés und Läden im Petite France sorgten für eine tolle Atmosphäre.“ (Pia, Emily, Lisa, Mailin, Ruth)
„Bonjour! Straßburg st eine historische Stadt, mit einer sehr eindrucksvollen Geschichte, Tradition und Moderne treffen aufeinander. Besonders die Stadtführungen, zu Fuß und auf dem Boot, haben uns gefallen. Eine sehr besuchenswerte Stadt!“ (Rabia, Erva, Carmen)
„Straßburg zeigte sich als offene und lebendige Stadt. Die Besichtigung des KZs Struthof-Natzweiler war äußerst informativ und eindrucksvoll.“ (Alexander, Benedikt, Arne, Max)
„Die Stadt Straßburg hat durch ihre Architektur, vor allem bei uns Mädchen, die Lust auf das Fotografieren geweckt. Dadurch sind viele Erinnerungen entstanden, die unsere Freundschaften gestärkt haben. Die Abende zusammen im Restaurant waren jedes Mal ein gelungener Abschluss.“ (Eliana, Nicole, Katharina, Michelle, Lijana)
„Wie es uns gefallen hat? Es war genial. Das Flammkuchenessen war außerordentlich lecker, der Münster bei Nacht… Auch die Altbauten und die schöne Flusslandschaft waren beeindruckend. Besonderes Highlight waren die gemeinsamen Abende an der Ill, welche verschiedene Gruppen zusammenbrachten und das Gefühl des Zusammenhalts stärkten.“ (Jan, Lars, Melvin, Pascal, Timo)
„Zu Straßburg lässt sich festhalten, dass es eine kleine, aber feine Stadt ist. Durch die Bootsfahrt konnten wir Straßburg näher und besser kennenlernen. Auch gibt die Architektur, welche von deutscher und französischer Seite geprägt ist, ein idyllisches Stadtbild ab. Der letzte Abend hat uns sehr gut gefallen, da wir gemeinsam Flammkuchen gegessen haben. Eine sehr leckere Spezialität Straßburgs. Auf jeden Fall ein Muss, wenn man dort ist!“ (Hendrik, Deike, Sina)
„Straßburg hat seinem Titel/Ruf als europäische Hauptstadt alle Ehre gemacht. Viele junge Studenten und eine liebens- und lebenswerte Innenstadt regen die Phantasie, und teils sogar den Wunsch nach einem Umzug, an. Geschichte und Politik lieben und leben scheint in Straßburg so einfach. Auf Europa und die EU!“ (Marie Kumlehn)
Text und Fotos: M. Ziemer