Mit einem starken Team debattierfreudiger Schülerinnen und Schüler hat das Goerdeler-Gymnasium am diesjährigen Regionalfinale von „Jugend debattiert“ in Detmold teilgenommen und war erfolgreich: Charlotte Harbarth wurde mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Im schulinternen Wettbewerb hatten sich zuvor vier Schülerinnen und Schüler aus der Sekundarstufe I und ebenso viele aus der Sekundarstufe II durchgesetzt (Bericht: hier)- jetzt ging es in Begleitung von Beate Nieke, Manuela Ziemer und Martin Freudenreich zum Regionalentscheid nach Detmold in das Gebäude der Bezirksregierung.

Dezernent Rolf-Viktor Siedenhans warf in seiner Begrüßungsrede die Frage auf, was zu tun sei, wenn in mehreren Gesellschaften zurzeit starke autoritäre Tendenzen zu erkennen seien. Wie könne die Demokratie gestärkt werden? Eine Antwort stelle „Jugend debattiert“ dar: Schülerinnen und Schüler setzen sich nicht nur sachlich und intensiv mit einem Thema auseinander und verteidigen ihre Position mit guten Argumenten, sondern lernen auch, die Argumente der Gegenseite wahrzunehmen und auf diese einzugehen. Das Einüben solcherart Fähigkeiten ist eine wichtige Grundlage jeder Demokratie. Aus der Jahrgangsstufe 9 nahmen für unsere Schule Tizian Meier und Mailin Schnelle an den Debatten teil. Sie mussten zu zwei Themen ihre jeweilige Position verteidigen:

1) Sollen im Deutsch-Unterricht regelmäßig längere Gedichte auswendig gelernt werden?
2) Sollen die Bußgelder für Verschmutzungen des öffentlichen Raumes angehoben werden?
Lisa Tobler und Merle Poggenpohl konnten als „Blinddebattanten“ aushelfen und die wichtige Erfahrungen machen, vor Publikum zu debattieren, wurden hierbei aber nicht bepunktet. Leider hat in der Sekundarstufe I niemand die Finalrunde erreicht, ein weiterer Anlauf wird im nächsten Jahr unternommen. Erfolgreicher debattierten die Schülerinnen und Schüler der Altersstufe 2: Felix Leontaris (Q 1) und Charlotte Harbarth (Q 2) sowie Joshua Kwirant (EF) maßen sich in einem starken Teilnehmerfeld mit den Debattantinnen und Debattanten anderer Schulen aus OWL zu den folgenden Themen:

1) Sollen in Stadt- und Gemeinderäten Jugendquoten eingeführt werden?
2) Sollen die Zeiten, zu denen öffentliche Schwimmbäder ausschließlich Frauen offen stehen, ausgeweitet werden?

Als Ersatzdebattant war Oskar Auffenberg (Q 1) mitgefahren, der leider nicht zum Einsatz kam.

Am Ende des Tages schaffte es Charlotte Harbarth (rechts im Bild), wie schon in den vergangenen drei Jahren, in die Finaldebatte. Hier wurde darüber debattiert, ob in Innenstädten das Betteln verboten werden soll. Charlotte wurde die Contra-Position zugelost. Sie argumentierte leidenschaftlich, rückte die Menschenrechte in den Vordergrund und konnte auf jedes der Argumente der Pro-Seite treffende Erwiderungen bieten. Damit überzeugte sie die Jury und konnte den 2. Platz im Finale erreichen.

Weiter geht es nun für Charlotte am 24. März in Oberhausen. Dort hat sie die Gelegenheit, sich für das Landesfinale im Düsseldorfer Landtag zu qualifizieren und möglicherweise zum Bundesfinale nach Berlin zu fahren. Mit dem Erfolg verbunden ist für sie nicht nur die Siegerurkunde,sondern auch die Teilnahme an einem mehrtägigen Rhetorik-Seminar, das sie für die kommenden Aufgaben fit machen soll. Unser obiges Beitragsbild zeigt Charlotte (links) mit ihren Mitstreitern in der Finaldebatte.
Erfreulicherweise hat auch in diesem Jahr der Förderverein des Goerdeler-Gymnasiums die Fahrtkosten übernommen und damit einen erfolgreichen und spannenden Wettbewerbstag ermöglicht: An dieser Stelle dafür einen herzlichen Dank!

Text: M. Freudenreich/B. Nieke
Fotos: B. Nieke

 

Zum Hintergrund: „Jugend debattiert“ ist ein bundesweit ausgerichteter Schülerwettbewerb, der von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung, der Stiftung Mercator und der Heinz Nixdorf Stiftung auf Initiative und unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ausgerichtet wird. Mit einem Etat von rund 15 Millionen Euro ist „Jugend debattiert“ das größte privat-öffentlich finanzierte Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung in Deutschland. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I (8.-9. Klasse) und der Sekundarstufe II (10.-13. Klasse) an Schulen, die einem „Jugend debattiert“-Regionalverbund angehören. Das Goerdeler-Gymnasium ist bereits seit dem bundesweiten Start des Wettbewerbs im Jahr 2002 dabei. Seither konnten sich die Goerdelaner immer wieder erfolgreich auf den vorderen Rängen platzieren und bis hin zum Bundeswettbewerb qualifizieren.

Weitere Informationen unter: www.jugend-debattiert.de